Due-Diligence & Provenienzprüfung
Unsere Due-Diligence-Dienstleistungen
Authentizitätsprüfung
Gründliche Untersuchung der Echtheit von Kunstwerken durch kunsthistorische Einordnung, Stilanalyse und fortschrittliche technische Verfahren.
- Materialanalyse und Alterskontrolle
- Signaturverifizierung
- Forensische Untersuchungen
Provenienzforschung
Lückenlose Dokumentation der Herkunft und Eigentumsgeschichte von Kunstwerken von der Entstehung bis zur Gegenwart.
- Archivrecherchen
- Überprüfung von Ausstellungshistorien
- Prüfung kritischer Zeitperioden
Rechtliche Bewertung
Umfassende rechtliche Analyse von Eigentumsverhältnissen, Exportbeschränkungen und anderen juristischen Aspekten beim Kunstkauf.
- Eigentumsrechtsklärung
- Prüfung auf Kulturgutschutzlisten
- Vertragsrechtliche Beratung
Warum Due Diligence essentiell ist
Schutz vor Fälschungen
Der Kunstmarkt ist besonders anfällig für Fälschungen. Experten schätzen, dass bis zu 10% der gehandelten Kunstwerke auf dem Sekundärmarkt gefälscht oder falsch zugeschrieben sind. Dies kann zu erheblichen finanziellen Verlusten führen.
Für einen Kunden identifizierten wir ein als Max Ernst ausgewiesenes Werk als Fälschung, bevor er 420.000 CHF investieren wollte. Unsere technische Analyse entdeckte moderne Pigmente, die in der vermeintlichen Entstehungszeit nicht existierten.
Juristische Absicherung
Ungeklärte Eigentumsansprüche, Exportbeschränkungen oder historische Raubkunstfälle können zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten führen. Eine gründliche Due-Diligence-Prüfung identifiziert und minimiert diese rechtlichen Risiken.
Bei der Provenienzprüfung eines Gemäldes aus den 1930er Jahren entdeckten wir eine Lücke in der Eigentumsgeschichte während des Zweiten Weltkriegs. Durch intensive Archivarbeit konnten wir nachweisen, dass das Werk rechtmäßig erworben wurde.
Langfristige Wertsicherung
Eine lückenlose, professionell dokumentierte Provenienz und Authentizität erhöht den Wert eines Kunstwerks erheblich. Potenzielle zukünftige Käufer und Auktionshäuser honorieren diese sorgfältige Dokumentation mit höheren Preisen.
Ein Kunde erzielte bei der Veräußerung eines Kunstwerks einen 35% höheren Preis, nachdem wir eine bisher unbekannte Ausstellungshistorie nachweisen und einen direkten Erwerb vom Künstler dokumentieren konnten.
Unser Due-Diligence-Prozess
Initiale Bewertung und Risikoanalyse
Wir beginnen mit einer grundlegenden Einschätzung des Kunstwerks, identifizieren potenzielle Risikofaktoren und entwickeln einen maßgeschneiderten Prüfplan.
- Kunsthistorische Einordnung und Erstbewertung
- Prüfung vorhandener Dokumentation und Zertifikate
- Identifikation kritischer Prüfpunkte
Technische und forensische Analyse
In Zusammenarbeit mit spezialisierten Laboren führen wir umfassende technische Untersuchungen durch, um die Authentizität des Kunstwerks zu bestätigen.
- Materialanalyse (Pigmente, Leinwand, Rahmen)
- Infrarotreflektographie und Röntgenuntersuchungen
- Stilistische und handschriftliche Analyse
Provenienzrecherche
Unsere Spezialisten führen eine detaillierte Eigentumsgeschichte des Werks von seiner Entstehung bis zur Gegenwart durch, mit besonderem Augenmerk auf kritische historische Perioden.
- Archivrecherchen und Nachforschungen in Werkverzeichnissen
- Verifizierung von Ausstellungs- und Publikationshistorie
- Überprüfung gegen Datenbanken für NS-Raubkunst und gestohlene Kunstwerke
Rechtliche Bewertung und Dokumentation
Wir erstellen eine umfassende rechtliche Analyse der Eigentumsansprüche und potenziellen rechtlichen Risiken sowie eine vollständige Dokumentation aller Ergebnisse.
- Überprüfung auf Exportbeschränkungen und Kulturgutschutz
- Bewertung von Eigentumsansprüchen und Rechtsstreitigkeiten
- Erstellung eines umfassenden Due-Diligence-Berichts mit allen Ergebnissen
Erfolgsgeschichten
Identifikation einer wertvollen Neuzuschreibung
Ein Kunde bat uns um die Prüfung eines Gemäldes aus dem 18. Jahrhundert, das als Werk eines unbekannten Künstlers galt. Unsere umfassende Analyse führte zu einer sensationellen Entdeckung:
- Stilistische Analyse und technische Untersuchungen deuteten auf einen bedeutenden französischen Meister hin
- Archivrecherchen brachten einen entscheidenden Hinweis in einem vergessenen Inventarverzeichnis zutage
- Zusammenarbeit mit führenden Experten bestätigte die Zuschreibung an einen bedeutenden Künstler
Vermeidung eines potenziellen Rechtsstreits
Ein Kunde beabsichtigte den Erwerb eines bedeutenden expressionistischen Gemäldes. Unsere Due-Diligence-Prüfung entdeckte kritische Hinweise auf ungeklärte Eigentumsansprüche:
- Entdeckung einer Eigentumsübergangslücke in den 1930er-Jahren
- Identifikation einer potenziellen Verbindung zu einer jüdischen Sammlung während der NS-Zeit
- Entdeckung des Werks in einer Datenbank für ungelöste Restitutionsfälle
Unsere Prüfpakete
Basis
Grundlegende Prüfung
- Visuelle Authentizitätsprüfung
- Grundlegende Provenienzrecherche
- Standardbericht
- Technische Laboruntersuchungen
- Vertiefte Archivrecherche
Premium
Umfassende Prüfung
- Erweiterte Authentizitätsprüfung
- Grundlegende technische Untersuchungen
- Vertiefte Provenienzrecherche
- Rechtliche Risikoanalyse
- Umfassender Prüfbericht
Elite
Forensische Komplettanalyse
- Vollständige forensische Analyse
- Umfassende technische Untersuchungen
- Internationale Archivrecherche
- Vollständige rechtliche Bewertung
- Expertenbeurteilungen und Gutachten
Alle Preise verstehen sich als Basispreise. Die endgültigen Kosten können je nach Komplexität des Werks, erforderlichen Spezialuntersuchungen und notwendigem Rechercheumfang variieren. Wir erstellen gerne ein individuelles Angebot für Ihre spezifischen Anforderungen.
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Due-Diligence und Provenienzprüfung in der Kunstinvestition
Der Kunstmarkt unterscheidet sich fundamental von anderen Anlagemärkten durch seine spezifischen Eigenschaften: Jedes Kunstwerk ist ein Unikat, die Marktstrukturen sind oft intransparent, und rechtliche sowie historische Aspekte können erhebliche finanzielle und rechtliche Auswirkungen haben. In diesem Kontext ist eine professionelle Due-Diligence-Prüfung nicht nur wünschenswert, sondern essenziell für jeden ernsthaften Kunstinvestor.
Die Due-Diligence im Kunstbereich umfasst mehrere kritische Dimensionen. An erster Stelle steht die Authentizitätsprüfung. Kunst ist seit Jahrhunderten ein Feld, in dem Fälschungen und falsche Zuschreibungen vorkommen. Die Geschichte ist voll von spektakulären Fälschungsskandalen, die selbst renommierte Institutionen und erfahrene Sammler getäuscht haben. Moderne forensische Methoden bieten heute eine Vielzahl von technischen Untersuchungsmöglichkeiten – von der Pigmentanalyse über Infrarotreflektographie bis hin zu materialwissenschaftlichen Altersbestimmungen. Diese Verfahren ermöglichen eine objektive Verifizierung der Echtheit eines Kunstwerks jenseits stilistischer Beurteilungen.
Ein zweiter zentraler Aspekt ist die Provenienzforschung, also die lückenlose Dokumentation der Herkunft und Eigentumsgeschichte eines Kunstwerks. Eine vollständige Provenienz von der Entstehung bis zur Gegenwart ist der Idealfall, der jedoch selten erreicht wird. Besonders kritisch sind historische Perioden wie die Zeit des Nationalsozialismus, in der zahlreiche Kunstwerke unrechtmäßig enteignet wurden. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es problematische Zeitabschnitte, etwa im Zusammenhang mit der Enteignung von Kunstwerken in kommunistischen Regimen oder der illegalen Ausfuhr von Kulturgütern aus ihren Ursprungsländern.
Die sorgfältige Recherche in Archiven, Werkverzeichnissen, Ausstellungskatalogen und speziellen Datenbanken für gestohlene oder geraubte Kunst ist ein arbeitsintensiver Prozess, der jedoch unerlässlich ist, um rechtlich abgesicherte Investitionen zu tätigen. Eine lückenhafte Provenienz bedeutet nicht zwangsläufig ein Problem, erfordert jedoch vertiefte Untersuchungen, um potenzielle Risiken einzuschätzen.
Der dritte wesentliche Bereich betrifft die rechtliche Bewertung. Hier geht es um Fragen des Eigentumsrechts, des Kulturgutschutzes, möglicher Exportbeschränkungen und spezifischer gesetzlicher Regelungen, die je nach Land und Kunstwerk variieren können. Die Schweiz nimmt hier als bedeutender Kunstmarktplatz mit eigener Rechtsprechung eine besondere Stellung ein. Die schweizerische Gesetzgebung zum Kunsthandel und zum internationalen Kulturgütertransfer stellt bestimmte Anforderungen an Dokumentation und Sorgfaltspflichten, die es zu beachten gilt.
Die Bedeutung einer umfassenden Due-Diligence-Prüfung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die finanziellen Folgen unterlassener oder mangelhafter Prüfungen können verheerend sein: vom vollständigen Wertverlust bei Fälschungen bis hin zu kostspieligen Rechtsstreitigkeiten und Restitutionsforderungen bei ungeklärten Eigentumsansprüchen. Zudem ist der Reputationsschaden zu bedenken, der durch den unwissentlichen Erwerb problematischer Kunstwerke entstehen kann.
Für Kunstinvestoren in der Schweiz ist die Zusammenarbeit mit spezialisierten Experten besonders wertvoll. Die Schweiz verfügt über eine lange Tradition in der Kunstexpertise und forensischen Untersuchung. Führende Laboratorien, international anerkannte Kunsthistoriker und spezialisierte Rechtsexperten bieten hier ein einzigartiges Wissensökosystem, das Investoren Sicherheit gibt.
Die von ArtisInvest angebotenen Due-Diligence-Dienstleistungen folgen einem ganzheitlichen Ansatz, der kunsthistorische Expertise mit modernster technischer Analyse und fundierter Rechtsberatung kombiniert. Dieser interdisziplinäre Zugang gewährleistet, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden und letztlich eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Kunstinvestitionen geschaffen wird.
Die Investition in eine gründliche Due-Diligence ist nicht nur ein Kostenfaktor, sondern vielmehr ein wesentlicher Bestandteil einer klugen Investitionsstrategie im Kunstmarkt. Die langfristige Wertsicherung und die Minimierung von Risiken rechtfertigen den Aufwand, zumal die Kosten der Prüfung in der Regel nur einen kleinen Bruchteil des Wertes oder potenziellen Schadens ausmachen.